Jede Menge Höhlen und noch mehr

Heute morgen startete gegen 8:30 Uhr die gestern gebuchte Tour in das Umland von Hpa An. Die Vorfreunde darauf war recht groß, hatte ich bis dato nur Gutes davon gehört. Und ich sollte auch nicht enttäuscht werden.

Die erste Station war die Ya The Byan Cave.

Danach ging es weiter zur eindrucksvollen und heiligen Kawgun Cave.

Dort trieben sich auch wieder jede Menge frecher Affen herum.

Vor der Höhle wurde ich auch noch Zeuge eines ergreifenden Kampfes mehrerer Ameisen um Leben und Tot.

Vor dem Mittagessen war dann ein kurzer Abstecher zur Kyauk Ka Latt Stupa angesagt. Diese liegt auf einer kleinen Insel mitten in einem See.

Die nächste Station war dann der Lumbini Garden mit etlichen Buddha-Statuen. Sehr eindrucksvoll, vor allem der Blick von Oben.

Auf dem weiteren Weg konnte man vor allem die schöne Landschaft genießen.

Die letzte Station war dann den Caddar Cave. Das Durchqueren der Höhle gestaltete sich als durchaus anstrengend. Teilweise war es extrem rutschig und steil. Ich war ebenfalls froh, dass ich wohl wissend meine Taschenlampe mitgenommen hatte. Andernfalls hätte es mich mit Sicherheit das ein oder andere Mail bestimmt zu Fall gebracht.

Im Anschluss an die Höhle war dann noch eine kleine Bootstour auf dem umgebenden See angesagt.

Dann ging es wieder zurück in das Hotel. Schließlich traf sich ein Teil unserer Reisegruppe dann noch zum Abendessen in einem nahegelegenen Restaurant und wie ließen den anstrengenden Tag sanft ausklingen.

Manuell betriebene Riesenräder

Beim Check-In hatten Hao und ich im Hotel etwas von einem lokalen Festival in Hpa An erfahren. Heute sei wohl der letzte Tag. Also ließen wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen und statteten diesem nach einer kurzen Ruhepause einen Besuch ab. Es war zwar nicht ganz so groß und bunt wie das Ballonfestival in Taunggyi aber dennoch sehr schön. Vor allen das Essen war mal wieder super und günstig obendrein.

Neben den üblichen Verkaufsständen und Glücksspielen gab es auch wieder ein paar Bühnen mit Unterhaltungsprogramm und Live-Musik. Unter Anderem gab es viel traditionellen burmesischen Tanz mit Musik und Gesang sowie klassischer Bekleidung zu bewundern. Dabei handelte es sich wohl um einen Wettbewerb. Zumindest gab es am Rand der Bühne eine Art Jury, die das Vorgehen auf dieser sehr kritisch beäugte.

Am verrücktesten waren jedoch wieder einmal die Fahrgeschäfte. Alles wurde, mit Ausnahme einer kleinen Achterbahn für Kinder, manuell betrieben. Die Karussells, die Piratenschaukel und die Riesenräder. Ja, richtig. Riesenräder! Diese waren schätzungsweise ca. fünf bis sechs Meter hoch.

Um diese in Bewegung zu setzten, kletterten mehrere Angestellte mit Flip-Flops und ohne jegliche Sicherung (!) auf die hölzerne Konstruktion. Alle hatten feste Positionen. Auf ein bestimmtes Zeichen hin bewegten sie sich nach einem festgelegten Muster auf dem Rad, um es anzutreiben. Dabei schwangen diese teilweise mit den bloßen Händen wie Affen an den Gondeln. Das Ganze glich einer ausgefeilten und wohl einstudierten Choreographie.

Um das Riesenrad wieder anzuhalten ein ähnliches Spektakel. Dabei hielten sich einige Mitarbeiter während der Fahrt (!) an den Gondeln fest und zogen sich an ihnen nach oben. Gleichzeitig kletterten wieder mehrere Leute am Rahmen hoch. Durch das sehr koordinierte Zusammenwirken und geschicktes Ausbalancieren wurde das Gefährt dann langsam wieder abgebremst. Einfach der Wahnsinn! Das müsste sich auf jeden Fall mal der TÜV anschauen.

Wolken aus Fledermäusen

Gegen Mittag ging es mit dem Bus von Mawlamyine nach Hpa An. Die Fahrt dauert ca. 2 Stunden. Am Ziel angekommen erreichte ich nach ein paar Minuten zu Fuß schließlich mein favorisiertes Guest House. Kurz nach mir betrat ein weiterer Herr das Etablissement. Fast zeitgleich fragten wir nach einem Zimmer für die Nacht. Die Antwort brachte zunächst etwas Ernüchterung. Es sein nur noch ein Einzelzimmer und ein Doppelzimmer frei. Die Preisdifferenz lag bei Faktor zwei. Ratlos schauten wir Beide uns an. Letztlich beschlossen wir uns das Doppelzimmer zu teilen. Schließlich wollte Hao, so der Name des Besuchers aus Vietnam, nur eine Nacht bleiben. Ich ließ mir ein Einzelzimmer für den nächsten Tag reservieren.

Schließlich ließen wir uns in unserem gemeinsamen Domizil nieder, plauschten ein wenig und tauschten uns aus. Hao erzähle mir von der sogenannten Bat Cave, welche jeden Tag tausende von Fledermäusen kurz vor Sonnenuntergang verlassen um auf Nahrungssuche nach Mawlamyine zu fliegen. Er sei extra nur wegen dieser Attraktion nach Hpa An gekommen. Das hörte sich äußerst spannend an. Also schloss ich mich spontan an.
Die Höhle lag ca. 13 km außerhalb der Stadt. Also mieteten wir uns ein Motorrad und teilten uns schließlich die Kosten dafür. Nach einem kurzen Imbiss ging es dann los.

Nachdem wir uns dann zum besagten Ort durchgefragt hatten, erklommen wir den kleinen Gipfel, welcher mit einer Stupa besetzt war. Dort genossen wir den Ausblick und die Landschaft und unterhielten uns noch etwas. Bis zu dem Spektakel hatten wir noch ca. 1 Stunde Zeit.

An einer kleinen Wand entdeckte ich auf einmal eine Spinne und eine Ameise. Beide rangen heftig miteinander. Leider hatte die Ameise letzten Endes das Nachsehen.

Gegen kurz nach 17 Uhr dann auf einmal Aufregung. Die Show mit den Fledermäusen begann. Das Ganze war schon recht eindrucksvoll anzusehen. So etwas hatte ich noch nicht erlebt. Am Fuße der Höhle schlugen ein paar Einheimische auf Plastikkanistern herum. Der Schwarm reagierte auf jeden pulsierenden Hieb und änderte seine Formation. Faszinierend.

Es dauerte länger als eine halbe Stunde bis alle Tiere ihr Quartier verlassen hatten. Vereinzelt kamen immer noch welche nach. Nach dem Ende des Spektakels machten wir uns wieder auf den Rückweg zu unserer Unterkunft.

Letzte Chance für einen Abstecher

Die letzten Tage in Mawlamyine waren so ereignisreich, dass ich noch keine Gelegenheit hatte mir die Kha Yon Cave anzuschauen. Das wollte ich unbedingt noch vor meiner Abreise. Da ich noch genug Zeit vor der Fahrt nach Hpa An hatte, die Busse dorthin fahren stündlich, entschied ich mich für den kurzen Ausflug am Vormittag. Gegen 9 Uhr ging es dann mit einem Motorradtaxi los. Helmut schloss sich meiner auch mit an. So hatte ich gleich noch etwas Gesellschaft.
Die Höhle ist umsäumt von mehreren Mönch-Statuen. Vor den Eingang treiben sich auch wieder jede Menge Affen herum. Die Einheimischen machen sich daraus auch gern einen Spaß und locken diese mit Bananen an. Man kann die Affen auch selbst damit füttern.
Die Kaverne selbst hatte ich mir ehrlich gesagt jedoch etwas beeindruckender vorgestellt. Von den enthaltenen Wandmalereien habe ich leider nichts gesehen. Aber macht euch selbst ein Bild davon.

Wider der Schwerkraft

Der heutige Tag entwickelte sich wieder einmal etwas anders als geplant. Ursprünglich wollte ich am Vormittag zur Kha Yon Cave und nachmittags dann weiter zur Nwa La Pot Pagode auf dem Gipfel eines Berges.
Gestern Abend hatte ich schon Lea und Sam aus der Schweiz kennengelernt, die sich eventuell meines Vorhabens anschließen wollten. Während des Frühstücks trafen wir dann noch auf Helmut aus Deutschland. Da Lea und Sam Mawlamyine heute schon verlassen mussten, wollten Sie zuerst zur Pagode, Helmut und ich zur Höhle.

Nach einem kurzen Gespräch mit den Fahrern der Motorradtaxis schien es besser ebenfalls zuerst zur Pagode zu fahren und dann weiter zur Höhle. Also schlossen wir vier uns zusammen und machten uns gemeinsam auf den Weg.
Nach einer kurzen Fahrt mit dem Pick-Up-Bus erreichten wir den Fuß des Berges. Nun war Warten angesagt. Der dortige Truck fuhr nämlich erst dann zum Gipfel wenn genug Leute anwesend waren. Nach einer knappen Stunde war es dann endlich soweit.

Dabei hatten wir noch Glück. Als wir in einem kleinen Restaurant saßen, uns unterhielten und die Zeit verstrich, sah ich ein paar Leute, welche die gestrige Tour zu Bilu Kyun mitgemacht hatten. Nach einer kurzen Begrüßung sagten Sie mir, dass sie heute morgen über zwei Stunden warten mussten bis genug Leute für den Truck da waren. Da waren wir mit unseren 50 Minuten gut bedient.

Die Aussicht von Oben war mal wieder sehr schön. Nach einer knappen Stunden ging es dann allerdings schon wieder zurück.

Wieder in Mawlamyine angekommen gingen wir zu dem Inder, welchen ich auf Empfehlung schon vorher für mich entdeckt hatte. Das Essen war mal wieder super. Diesel gönnte ich mir einen gegrillten, süß abgeschmeckten Fisch mit einen phantastischen Topping aus karamellisierten Zwiebeln, Knoblauch, Paprika, Tomaten und allerhand Gewürzen. Dazu gab es wieder jede Menge Beilagen. Einfach unfassbar lecker!

Bilu Kyun – Die Menschenfresserinsel

Heute stand ein ganztägiger Ausflug zu Bilu Kyun, der sogenannten Menschenfresserinsel (Ogre Island), auf dem Programm. Den Trip hatte ich gestern Abend im Hotel gebucht.
Gegen 8 Uhr morgens dann der Startschuss. Nachdem alle Teilnehmer eingesammelt wurden, ging es mit dem Boot auf die Insel. Die Fahrt dauerte ca. 45 Minuten.

Dort angekommen gab es eine große Rundfahrt mit ausführlichen Erläuterungen unseres Guides Herrn Khaing.

Besichtigt wurden eine Vielzahl an Manufakturen, darunter eine für Hüte, Holzwaren, Gummibänder, Kokosmatten, Gehstöcke, kleinen Schultafeln und noch einige mehr.

Es ist schon erstaunlich wie die Menschen, angeblich 200.000, so auf Insel leben. Ein kleines Fenster in eine andere Welt.

Warum das Eiland diesen furchteinflößenden Namen trägt ist mir allerdings immer noch absolut schleierhaft.

Tour ins Umland

Bereits gestern Abend hatte ich ein paar Leute kennengelernt, welche am heutigen Freitag eine Tour mit einem Taxi ins Umland unternehmen wollten. Ich hatte angedeutet, dass ich diesem Plan nicht ganz abgeneigt war.
Die letzten Details wurden dann während des Frühstücks besprochen. Nachdem alles soweit geklärt war wurde ein Taxi samt Fahrer bestellt, welcher uns den ganzen Tag herumchauffieren sollte. Das Wetter sah anfangs nicht so toll aus, es begann bereits zu regnen als wir aufbrachen, aber es sollte dennoch halten und gegen Endes des Tags glücklicherweise aufklaren.

Zuerst ging es nach Mudoon Town. Innerhalb des Ortes gibt es einen großen See, welcher als Trinkwasserreservoir dient. Am Rand befindet sich noch eine stehende Buddha-Statue.

Danach ging es noch zu einem kurzen Abstecher auf einen lokalen Markt.

Dann ging es weiter zum größten liegenden Buddha der Welt Win Sein Taw Ya. Die Straße dorthin ist umsäumt von 500 kleineren Mönch-Statuen. Der große Buddha selbst ist 180 Meter lang sowie 30 Meter hoch und kann ebenfalls von Innen begangen werden. Er verfügt über vier Geschosse. Diese beherbergen viele kleinere Kammern mit Wandbildern und bunt bemalten Statuen und erzählen Geschichten über den Buddhismus. Einige zeigen auch das Leiden in der buddhistischen Hölle und sind schon sehr schräg.

Die letzte Station war dann Kyaikmaraw Town, ein kleiner Ort an dem wir unsere wohlverdiente Mittagspause einlegten und anschließend noch einen Tempel besichtigten. Das Besondere darin ist, das hier ein Buddha in einer europäisch-sitzenden Pose dargestellt wird. Das ist eher unüblich.

Danach ging es wieder zurück in Richtung Mawlamyine. Auf dem Rückweg ließ uns der Fahrer bei der Kyaikthanlan Paya, einer auf einem hohen Berg gelegenen Pagode raus. Diese konnten wir somit auch noch besichtigten. Dort hat man einen sehr schönen Überblick über das Tal und die Stadt.

Anschließend ging es nach der kurzen Aufenthalt an der längsten Stahlbrücke in Myanmar wieder zurück ins Hotel.

Nach dem malerischen Sonnenuntergang genoss ich das Abendessen auf dem nahegelegenen Nachtmarkt.

Nur noch 24 Stunden

Den letzten Tag in Nyaung Shwe nahm ich mir etwas Zeit für die Stadt. So besichtigte ich ein paar kleinere Pagoden im Zentrum und unternahm einen Bummel auf dem lokalen Mingala-Markt. Dort nutzte ich auch die Gelegenheit und deckte mich mit reichlich Proviant für meine bevorstehende Reise nach Mawlamyine ein. Diese sollte schließlich ca. 24 Stunden in Anspruch nehmen.

So gönnte ich mir nach der kleinen Tour durch die Stadt noch ein äußerst köstliches Mahl im Sunmoon, einem unscheinbaren Restaurant in der Nähe meines Hotels. Neben dem Kartoffel-Curry mit Huhn gab es eine Seegrassuppe, einen burmesischen Tomatensalat mit Erdnüssen – sehr lecker – und noch einen kleine mandarinenähnliche Frucht als Dessert. Und das alles für gerade einmal ca. 1,20 Euro! Danach ruhte ich mich noch etwas im Hotel aus.

Gegen 16:40 Uhr stand der Pick-Up-Truck zum Bus nach Bago vor der Tür. Die ca. 25-minütige Fahrt war schon recht anstrengend zumal das Fahrzeug nur über Metallsitze verfügte. Aber es war ja ein Ende in Sicht.
Kurz nach 17 Uhr erreichten wir den Bus. Diesen hatte ich am Tag zuvor gebucht. Es war nur ein lokaler Bus und kein spezieller VIP-Bus für Touristen. Der Preisunterschied betrug schließlich satte 30%. Aber das hatte auch seinen Grund. Das Platzangebot war durchaus etwas spärlich. Und das kann bei einer 11-stündigen Fahrt schon etwas anstrengend sein.

Viel anstrengender empfand ich jedoch das Verhalten der lokalen Mitreisenden. Diese mussten sich nämlich die gesamte Fahrt hinweg ständig übergeben. Reisekrankheit. Das hat man auch nicht alle Tage, dass man im Bus permanent von würg-Geräuschen umgeben ist. Wieder einmal eine spezielle Erfahrung, hatte ich die schwarzen Tüten anfänglich für Müllbeutel gehalten. So kann man sich irren.
Meinem Sitznachbarn ging es wirklich nicht gut. Also trat ich ihm dann letztlich meine Plastikbehältnisse und ein Erfrischungstuch ab. Er hatte diese Utensilien weitaus nötiger als ich.

Gegen 4:30 Uhr morgens erreichten wir dann endlich Bago. Der Schlaf war rar in der letzten Nacht. So fühlte ich mich doch deutlich erschöpft und gerädert. Hinzu kam, dass es wie aus Kübeln goss. Also stellte ich mich erst einmal irgendwo unter. Nach einer knappen halben Stunde war immer noch keine Besserung der Wetterlage ich Sicht. So machte ich mich mit der Unterstützung eines Einheimischen auf in Richtung Bahnhof. Dieser war Gott sei Dank in Laufweite. Dort angekommen wollte ich gleich eine Fahrkarte nach Mawlamyine kaufen. Leider öffnete der Schalter erst um 7:30 Uhr. Also hieß es nun ca. 2 Stunden zu überbrücken. So versuchte ich mich noch etwas auszuruhen und eine Mütze voll Schlaf zu ergattern.

Kurz nach sieben Uhr tat sich dann was am Ticketschalter. Also stellte ich mich in freudiger Erwartung an nur um dann festzustellen, dass ich mich als Ausländer in das Gebäude begeben musste. Ortswechsel.
Drinnen abgekommen wurde ich gebeten Platz zu nehmen und zu warten. Nach ca. einer halben Stunde tat sich zu meinem Erstaunen immer noch nichts. Anscheinend konnte man die speziellen Fahrkarten für die Touristen nicht finden. So wurde ich gebeten mich gegen 8 Uhr wieder einzufinden. Die kurze Pause nutzte ich schließlich für einen Toilettengang.

Nach der erneuten Rückkehr hielt ich dann nach weiteren Minuten des Wartens endlich die Fahrkarte in der Hand. Der Zug fuhr gegen 9 Uhr ab, also noch knappe 40 Minuten. Die würde ich jetzt auch noch überstehen.

Der Zug war dann recht pünktlich. Die eigentliche Fahrt dauerte dann noch einmal ca. 6 ½ Stunden. Währenddessen versuchte ich noch etwas zu schlafen, was, wie ich schon bei der Fahrt nach Yangon erwähnte, auf Grund der Zustände der Gleise nicht ganz so einfach ist. Am Ende der Reise waren sowohl mein Proviant als auch ich selbst recht erschöpft.

In Mawlamyine angekommen teilte ich mir ein Taxi mit einem Niederländer. Er wollte in dasselbe Gästehaus wie ich. Da die Zimmer dort etwas rar waren, teilten wir uns auch gleich eines für die Nacht. Inzwischen war es ca. 17 Uhr. Nach einer kurzen Pause gingen wir noch etwas essen. Dann nur noch Duschen und ab ins Bett. Was für ein Trip.

Puppentheater mal anders

Nach der Tour über den Inle Lake, einer Dusche und einer kurzen Pause in der Lobby des Hotels, entschied ich mich spontan die Aung Puppet Show zu besuchen. Schließlich war das mein letzter Abend in der Stadt und somit die letzte Gelegenheit. Ich hatte das Schild dafür in den vergangenen Tagen mehrfach gesehen und mich schon immer gefragt was es damit auf sich hat.
Da ich meinen Laptop bereits verstaut hatte, fragte ich Els, eine Reisende aus Belgien, ob ich für eine kurze Recherche ihr Tablet benutzen könnte. Kein Problem. Sie entschloss sich kurzfristig meiner ebenfalls anzuschließen.

Die Show war ein Marionettentheater mit traditioneller Musik. Sie umfasste zwölf verschiedene Figuren, die einen klassischen Tanz aufführten. Das ganze dauerte ca. 30 Minuten.
Dabei handelt es sich um ein authentisches Stück burmesischer Kultur, ein Handwerk, welches leider vom Aussterben bedroht ist. Immer weniger Leute widmen sich dieser Kunst, ist es doch ein sehr anstrengendes und kein leichtes Unterfangen die 16 (!) Seile der Marionetten zu kontrollieren. Nur ein wahrer Meister schafft es, die Bewegungen so natürlich aussehen zu lassen. Und Herr Aung verstand sein Handwerk überaus gut.

Früher gab es sogar noch extra Seile für die Augen und die Münder. Somit wirkten die mit viel Liebe zum Detail hergestellten Puppen noch Lebensechter. Die Marionetten wurden und werden von der Familie selbst in Handarbeit hergestellt. Der Eintritt kommt direkt den Aungs zu gute.
Wer also Interesse an einem echten und vor allem authentischen Stück burmesischer Kultur hat und eine lokale Familie beim Bewahren dieser Tradition unterstützen möchte, der sollte die Show unbedingt besuchen.

Tour auf dem Inle Lake

Trotz des gestrigen Besuchs auf dem Ballonfest, hieß es heute morgen früh aufstehen. Es stand eine Bootstour auf dem Inle Lake an.
Durch Zufall hatte ich am Vortag Elodie und Sebastien aus Frankreich wieder getroffen, mit denen ich bereits in Mandaly die Fahrt zu den alten Städten unternommen hatte. Diese suchten noch weitere Mitstreiter für den Ausflug auf dem See. Also lag es nahe sich ihnen anzuschließen.

Zunächst ging es von von Nyaung Shwe wieder auf den Inle Lake. Dort posten die Fischer extra für die Touristen.

Unterwegs konnte man noch etwas die Landschaft und die Gebäude auf dem See genießen.

Danach wurden verschiedene Manufakturen besichtigt. Darunter eine Silberschmiede, in der Schmuck hergestellt wird. Die Spezialitäten waren hier verschiedene Ketten und kleine bewegliche Fische aus dem besagten Edelmetall.
Die Tour führte unter Anderem weiter zu einer Holzschnitzerei, eine kleine Manufaktur für Zigarren und diverse, überteuerte Souvenirshops für Touristen.

Am meisten hat mich aber eine kleine Weberei beeindruckt. Hier werden Seide und Lotus verarbeitet. So sitzt eine Frau den ganzen Tag über da, zerkleinert Äste des Lotusstrauchs und entfernt den darin enthaltenen dünnen Faden. Diesen rollt sie dann zu einer Art Garn. Davon schafft sie ca. 15 bis 20 Meter am Tag. Das so gewonnene Ausgangsmaterial wird dann gewaschen und weiterverarbeitet. Dabei ist alles Handarbeit.

Die Leute, die die Webstühle bedienen, haben jedoch meinen größten Respekt. Je komplexer das Muster, desto komplexer die Bewegungsabläufe. So befinden sich unten am Webstuhl mehrere Pedale, wie bei einer Orgel. Je nach Muster müssen diese in einer ganz bestimmten Reihenfolge betätigt werden. Kommen dann noch mehrere unterschiedliche Farben dazu, wird es ganz verrückt. So sah ich beispielsweise einen Mann, der mit mehreren Spindeln gleichzeitig hantierte und dabei so virtuos die Pedale bediente wie ein Pianist die Klaviatur eines Flügels. Beeindruckend. Man muss sich dabei die ganze Zeit auf das Äußerste konzentrieren. Macht er zwischendurch einen Fehler, so kann das gewebte Tuch unter Umständen nicht mehr verwendet werden.

Gegen Mittag stoppen wir an einem total überteuerten Restaurant auf dem See. Na ja, das gehört halt auch mit dazu. Danach ging es weiter zu einem kleinen Tempel, welcher von einem lokalen Markt umsäumt war. Gleich daneben lag ein prachtvolles Schiff, vermutlich für Paraden oder andere Zeremonien bestimmt.

Der letzte Stopp war das Nga Phe Kyaung Kloster. Hier sollten die berühmten springenden Katzen zu finden sein. Daher auch der Spitzname Jumping Cat Monastery. Zu der allgemeinen Enttäuschung gab es diese Katzen dort nicht mehr. Der Mönch der sich dafür verantwortlich zeichnete, hatte das Kloster verlassen. Nun gab es keinen mehr, der in der Lage war die Katzen zu dressieren. Also war nur ein kurzer Rundgang in der Anlage angesagt. Dann ging es wieder zurück nach Nyaung Shwe.