Tour auf dem Inle Lake

Trotz des gestrigen Besuchs auf dem Ballonfest, hieß es heute morgen früh aufstehen. Es stand eine Bootstour auf dem Inle Lake an.
Durch Zufall hatte ich am Vortag Elodie und Sebastien aus Frankreich wieder getroffen, mit denen ich bereits in Mandaly die Fahrt zu den alten Städten unternommen hatte. Diese suchten noch weitere Mitstreiter für den Ausflug auf dem See. Also lag es nahe sich ihnen anzuschließen.

Zunächst ging es von von Nyaung Shwe wieder auf den Inle Lake. Dort posten die Fischer extra für die Touristen.

Unterwegs konnte man noch etwas die Landschaft und die Gebäude auf dem See genießen.

Danach wurden verschiedene Manufakturen besichtigt. Darunter eine Silberschmiede, in der Schmuck hergestellt wird. Die Spezialitäten waren hier verschiedene Ketten und kleine bewegliche Fische aus dem besagten Edelmetall.
Die Tour führte unter Anderem weiter zu einer Holzschnitzerei, eine kleine Manufaktur für Zigarren und diverse, überteuerte Souvenirshops für Touristen.

Am meisten hat mich aber eine kleine Weberei beeindruckt. Hier werden Seide und Lotus verarbeitet. So sitzt eine Frau den ganzen Tag über da, zerkleinert Äste des Lotusstrauchs und entfernt den darin enthaltenen dünnen Faden. Diesen rollt sie dann zu einer Art Garn. Davon schafft sie ca. 15 bis 20 Meter am Tag. Das so gewonnene Ausgangsmaterial wird dann gewaschen und weiterverarbeitet. Dabei ist alles Handarbeit.

Die Leute, die die Webstühle bedienen, haben jedoch meinen größten Respekt. Je komplexer das Muster, desto komplexer die Bewegungsabläufe. So befinden sich unten am Webstuhl mehrere Pedale, wie bei einer Orgel. Je nach Muster müssen diese in einer ganz bestimmten Reihenfolge betätigt werden. Kommen dann noch mehrere unterschiedliche Farben dazu, wird es ganz verrückt. So sah ich beispielsweise einen Mann, der mit mehreren Spindeln gleichzeitig hantierte und dabei so virtuos die Pedale bediente wie ein Pianist die Klaviatur eines Flügels. Beeindruckend. Man muss sich dabei die ganze Zeit auf das Äußerste konzentrieren. Macht er zwischendurch einen Fehler, so kann das gewebte Tuch unter Umständen nicht mehr verwendet werden.

Gegen Mittag stoppen wir an einem total überteuerten Restaurant auf dem See. Na ja, das gehört halt auch mit dazu. Danach ging es weiter zu einem kleinen Tempel, welcher von einem lokalen Markt umsäumt war. Gleich daneben lag ein prachtvolles Schiff, vermutlich für Paraden oder andere Zeremonien bestimmt.

Der letzte Stopp war das Nga Phe Kyaung Kloster. Hier sollten die berühmten springenden Katzen zu finden sein. Daher auch der Spitzname Jumping Cat Monastery. Zu der allgemeinen Enttäuschung gab es diese Katzen dort nicht mehr. Der Mönch der sich dafür verantwortlich zeichnete, hatte das Kloster verlassen. Nun gab es keinen mehr, der in der Lage war die Katzen zu dressieren. Also war nur ein kurzer Rundgang in der Anlage angesagt. Dann ging es wieder zurück nach Nyaung Shwe.

Fazit zum Trek

Da wir so zufrieden waren, gaben wir am Ende des Treks sowohl unserem Guide als auch dem Koch, er musste uns schon vorher verlassen, jeweils ca. 9.500 Kyat Trinkgeld. Beide waren nach der Übergabe des Geldes sichtlich ergriffen. Aber das hatten sie sich wirklich verdient. Vor allem der Koch, war das Essen auf der Tour doch um ein Vielfaches besser als in den meisten Restaurants in denen ich bis dato gegessen hatte. Was er da gezaubert hat, war einfach köstlich. Und man muss bedenken, er hat nur einen Topf, einen Wok und eine Feuerstelle!

Rückblickend kann ich sagen, dass der Trek mit Abstand zu den schönsten Erlebnissen in Myanmar gehört. Das lag zum Einen an unserem großartigen Guide, dem phantastischen Koch und der super Gruppe. Wir haben uns auf Anhieb alle sehr gut verstanden. Die Atmosphäre war stets ausgelassen, vor allen bei den obligatorischen, allabendlichen Kartenrunden. Zu guter Letzt hatten wir auch richtig Glück mit dem Wetter. Kein Regen während der gesamten Tour. Der kann einem nämlich den Spaß an der Sache gehörig verderben.

Den Trek kann ich zumindest uneingeschränkt empfehlen. Man sollte auch meiner Meinung nach wenn möglich die drei Tage nehmen. Bucht man nämlich nur Zwei, so wird man mit dem Auto zu einem Bergdorf gefahren und startet von dort aus. Das hat m.E. den Nachteil, dass man die ganze grandiose Landschaft des ersten Tages verpasst. Und das ist schließlich der Hauptgrund für so ein Unterfangen.

Ankunft am Inle Lake

Heute stand der dritte und leider schon letzte Tag des Treks an, welcher bereits gegen 6 Uhr morgens begann. Nach einem super Frühstück, es gab Pfannenkuchen, frittierte Bananen und total leckere Sesamkekse, schnell noch ein Gruppenfoto.

Dann ging es auch schon los. Es war so früh, dass sich noch nicht einmal der Nebel über den Bergen gelichtet hatte. Aber was nimmt man nicht alles in Kauf.

Der letzte Tag war der anstrengendste von allen. Weniger auf Grund der zu überwindenden Distanz als viel mehr auf Grund des Geländes. So ging es über mehrere Stunden durch schmale Passagen sowie über Stock und Stein bergab. Das zehrte schon ganz schön an der Kondition.
Ebenfalls war die finale Etappe sehr überfüllt, hatten wir am ersten Tag auf Grund einer alternativen Route gar keine anderen und am zweiten nur vereinzelt Leute getroffen. Das drückte schon etwas auf die Stimmung. Gegen Ende wurde es richtig voll, da auf dieser Strecke alle Gruppen in Richtung Inle Lake zusammentreffen.

Nach der Ankunft nahe des Sees, wurde erstmal eine Mittagspause eingelegt. Schließlich ging es mit einem Boot nach Nyaung Shwe weiter. Während der 1-stündigen Fahrt konnte man schon einen ersten Eindruck von der Umgebung und den Ausmaßen des Sees gewinnen.

Im Ort angekommen, wollten wir dann so schnell wie möglich in unser Hotel, welches wir schon vorab gebucht hatten. Der große Rucksack wurde bereits mit einem Auto dorthin transportiert. Nach dem Check-In hatten wir alle nur ein Ziel: eine lange, ausgiebige und heiße Dusche!

Trek Kalaw – Inle, Tag 2

Der zweite Tag des Treks begann so wie der erste aufgehört hatte. Mit einem üppigen Mahl. So war das ausgiebige Frühstück die Grundlage für die nächtsen Etappen unserer Wanderung.
Der Ablauf glich im Wesentlichen dem des ersten Tages. Zunächst hieß es mit kleineren Erholungspausen ein paar Stunden Fußmarsch. Dann wieder Mittagspause in einem Bergdorf. Schließlich ging es wieder weiter. Zwischendurch konnte man immer wieder die wunderschöne und vielfältige Landschaft genießen.

Unser Guide erzählte uns sehr viel zu den Pflanzen und wofür sie Anwendung finden. Immer mal wieder ging er in das Gebüsch und brachte uns etwas Essbares mit, was wir interessiert und erstaunt probierten.
Auf dem Weg konnten wir auch viele Chili-, Sesam- und Reisplantagen sehen. Zumindest Sesam hatte ich bis dato nur als die kleinen, ockerfarbenen Körner gekannt. Auch ließ ich es mir nicht nehmen mal eine frische Chili direkt vom Feld zu probieren. Das ist schon etwas anderes als das Zeug aus den deutschen Supermärkten.

Gegen Nachmittag zogen dann dichte Wolken auf. Unser Guide meinte es könnte eventuell Regen geben. Also zogen wir das Tempo gehörig an. Das Letzte was wir wollten war nass zu werden. Das Schlimme daran ist, dass man die Sachen während der Tour nämlich einfach nicht mehr trocken bekommt.
So erreichten wir unseren zweiten Stopp für die Nacht, wieder ein Bergdorf, bereits am Nachmittag. Alle waren auf Grund des hohen Tempos ganz schön groggy, hatten wir auf der letzten Etappe kaum Pausen eingelegt um Zeit zu sparen. Und natürlich blieb der Regen aus.

Das Abendessen war wieder mal ein Genuss! Diesmal gab es ein Chicken-Curry mit dem unterwegs gesehenen Bergreis. Dieser steht im Gegensatz zum Herkömmlichen nicht im Wasser. Es ist etwas dunkler, gräulicher sowie viel aromatischer und kräftiger. Dazu gab es wieder diverses Gemüse und die süchtig machenden Snacks. Diesmal hatten mir es vor allem ein paar Erdnussbonbons angetan.
Nach dem Essen spielten wir wieder reichlich Karten.

Unser Nachtlager wurde wieder in einem großen Haus aufgeschlagen. Diesmal gab es sogar Matratzen. Was für ein Luxus. Allerdings war das Klo diesmal einfach schrecklich, so dass ich die Natur vorzog. Das war in jedem Fall hygienischer.

Trek Kalaw – Inle, Tag 1

Nun war es endlich soweit. Die Unternehmung, auf die ich mich bis dato am meisten gefreut hatte, begann heute morgen gegen 8 Uhr. Die 3-tätige Trekking-Tour von Kalaw zum Inle Lake.
Nach einem kurzen Bummel über den nur einmal die Woche stattfindenden Markt, ging es schließlich los. Zunächst machten wir uns auf den Weg stadtauswärts vorbei am örtlichen Bahnhof. Dann weiter Richtung Südosten.

Gegen 12 Uhr dann Mittagspause in einem kleinen Bergdorf. Es gab Nudelsuppe mit Gemüse. Alles in allem war diese ganz OK.
Nach ein paar weiteren Stunden Fußmarsch konnten wir dann endlich den wundervollen Ausblick von der Bergen und die fantastische Landschaft genießen. Einfach ein Traum.

Unterwegs mussten wir leider noch einen Kollateralschaden vermelden. Malin verlor irgendwo seine Kamera. Trotz einer fast 1-stündigen Suche konnten wir sie leider nicht mehr wieder finden.

Den ersten Abend verbrachten wir in einem der lokalen Bergdörfer in einem Haus einer örtlichen Familie. Alles war recht simpel, aber das war uns allen im Vorlfeld klar. Zumindest das Klo war noch ganz OK.

Das Abendessen war dann ein Genuss. Es gab ein Fisch-Curry mit Reis und allerlei verschiedenem und unbekanntem Gemüse. Dazu wurden später noch unterschiedliche, frittierte Snacks aus Reis- und Bohnenmehl kredenzt. Alles in allem sehr üppig und sehr lecker. Das hatte ich auf dem Trek nicht erwartet: Essen in Restaurant-Qualität.

Gegen 18 Uhr war es dann schon dunkel. Ins Bett konnte man um diese Zeit noch nicht. Also hieß es Zeit überbrücken. Und das macht man am besten mit Kartenspielen. Unser liebenswerter Guide hatte uns sogar extra auf unsere Nachfrage hin ein Kartenspiel aus dem lokalen Shop gekauft. Sehr aufmerksam.
Malin war für Freiwilligenarbeit für längere Zeit in Laos unterwegs. Dort hatte er viele neue Kartenspiele gelernt, mein Favorit an dieser Stelle ist übrigens Yaniv, die er uns zunächst erklärte und wir dann schließlich den ganzen Abend über spielten. Sogar unser Guide, der Koch und ein paar Einheimische schlossen sich uns an. Ein sehr schöner Ausklang eines ebenfalls sehr schönen ersten Tages. Das machte definitiv Lust auf mehr.

Dann hieß es unser Nachtquartier beziehen. Die Betten bestanden aus auf den Boden gelegten Decken. Kopfkissen gab es zum Glück auch. Ich war sehr gespannt auf die erste Nacht, sollte es recht kühl werden, um die 12° Grad Celsius. Aber an weiteren Decken mangelte es nicht. Und diese waren zum Glück sehr, sehr warm.