Manuell betriebene Riesenräder

Beim Check-In hatten Hao und ich im Hotel etwas von einem lokalen Festival in Hpa An erfahren. Heute sei wohl der letzte Tag. Also ließen wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen und statteten diesem nach einer kurzen Ruhepause einen Besuch ab. Es war zwar nicht ganz so groß und bunt wie das Ballonfestival in Taunggyi aber dennoch sehr schön. Vor allen das Essen war mal wieder super und günstig obendrein.

Neben den üblichen Verkaufsständen und Glücksspielen gab es auch wieder ein paar Bühnen mit Unterhaltungsprogramm und Live-Musik. Unter Anderem gab es viel traditionellen burmesischen Tanz mit Musik und Gesang sowie klassischer Bekleidung zu bewundern. Dabei handelte es sich wohl um einen Wettbewerb. Zumindest gab es am Rand der Bühne eine Art Jury, die das Vorgehen auf dieser sehr kritisch beäugte.

Am verrücktesten waren jedoch wieder einmal die Fahrgeschäfte. Alles wurde, mit Ausnahme einer kleinen Achterbahn für Kinder, manuell betrieben. Die Karussells, die Piratenschaukel und die Riesenräder. Ja, richtig. Riesenräder! Diese waren schätzungsweise ca. fünf bis sechs Meter hoch.

Um diese in Bewegung zu setzten, kletterten mehrere Angestellte mit Flip-Flops und ohne jegliche Sicherung (!) auf die hölzerne Konstruktion. Alle hatten feste Positionen. Auf ein bestimmtes Zeichen hin bewegten sie sich nach einem festgelegten Muster auf dem Rad, um es anzutreiben. Dabei schwangen diese teilweise mit den bloßen Händen wie Affen an den Gondeln. Das Ganze glich einer ausgefeilten und wohl einstudierten Choreographie.

Um das Riesenrad wieder anzuhalten ein ähnliches Spektakel. Dabei hielten sich einige Mitarbeiter während der Fahrt (!) an den Gondeln fest und zogen sich an ihnen nach oben. Gleichzeitig kletterten wieder mehrere Leute am Rahmen hoch. Durch das sehr koordinierte Zusammenwirken und geschicktes Ausbalancieren wurde das Gefährt dann langsam wieder abgebremst. Einfach der Wahnsinn! Das müsste sich auf jeden Fall mal der TÜV anschauen.

Wolken aus Fledermäusen

Gegen Mittag ging es mit dem Bus von Mawlamyine nach Hpa An. Die Fahrt dauert ca. 2 Stunden. Am Ziel angekommen erreichte ich nach ein paar Minuten zu Fuß schließlich mein favorisiertes Guest House. Kurz nach mir betrat ein weiterer Herr das Etablissement. Fast zeitgleich fragten wir nach einem Zimmer für die Nacht. Die Antwort brachte zunächst etwas Ernüchterung. Es sein nur noch ein Einzelzimmer und ein Doppelzimmer frei. Die Preisdifferenz lag bei Faktor zwei. Ratlos schauten wir Beide uns an. Letztlich beschlossen wir uns das Doppelzimmer zu teilen. Schließlich wollte Hao, so der Name des Besuchers aus Vietnam, nur eine Nacht bleiben. Ich ließ mir ein Einzelzimmer für den nächsten Tag reservieren.

Schließlich ließen wir uns in unserem gemeinsamen Domizil nieder, plauschten ein wenig und tauschten uns aus. Hao erzähle mir von der sogenannten Bat Cave, welche jeden Tag tausende von Fledermäusen kurz vor Sonnenuntergang verlassen um auf Nahrungssuche nach Mawlamyine zu fliegen. Er sei extra nur wegen dieser Attraktion nach Hpa An gekommen. Das hörte sich äußerst spannend an. Also schloss ich mich spontan an.
Die Höhle lag ca. 13 km außerhalb der Stadt. Also mieteten wir uns ein Motorrad und teilten uns schließlich die Kosten dafür. Nach einem kurzen Imbiss ging es dann los.

Nachdem wir uns dann zum besagten Ort durchgefragt hatten, erklommen wir den kleinen Gipfel, welcher mit einer Stupa besetzt war. Dort genossen wir den Ausblick und die Landschaft und unterhielten uns noch etwas. Bis zu dem Spektakel hatten wir noch ca. 1 Stunde Zeit.

An einer kleinen Wand entdeckte ich auf einmal eine Spinne und eine Ameise. Beide rangen heftig miteinander. Leider hatte die Ameise letzten Endes das Nachsehen.

Gegen kurz nach 17 Uhr dann auf einmal Aufregung. Die Show mit den Fledermäusen begann. Das Ganze war schon recht eindrucksvoll anzusehen. So etwas hatte ich noch nicht erlebt. Am Fuße der Höhle schlugen ein paar Einheimische auf Plastikkanistern herum. Der Schwarm reagierte auf jeden pulsierenden Hieb und änderte seine Formation. Faszinierend.

Es dauerte länger als eine halbe Stunde bis alle Tiere ihr Quartier verlassen hatten. Vereinzelt kamen immer noch welche nach. Nach dem Ende des Spektakels machten wir uns wieder auf den Rückweg zu unserer Unterkunft.

Letzte Chance für einen Abstecher

Die letzten Tage in Mawlamyine waren so ereignisreich, dass ich noch keine Gelegenheit hatte mir die Kha Yon Cave anzuschauen. Das wollte ich unbedingt noch vor meiner Abreise. Da ich noch genug Zeit vor der Fahrt nach Hpa An hatte, die Busse dorthin fahren stündlich, entschied ich mich für den kurzen Ausflug am Vormittag. Gegen 9 Uhr ging es dann mit einem Motorradtaxi los. Helmut schloss sich meiner auch mit an. So hatte ich gleich noch etwas Gesellschaft.
Die Höhle ist umsäumt von mehreren Mönch-Statuen. Vor den Eingang treiben sich auch wieder jede Menge Affen herum. Die Einheimischen machen sich daraus auch gern einen Spaß und locken diese mit Bananen an. Man kann die Affen auch selbst damit füttern.
Die Kaverne selbst hatte ich mir ehrlich gesagt jedoch etwas beeindruckender vorgestellt. Von den enthaltenen Wandmalereien habe ich leider nichts gesehen. Aber macht euch selbst ein Bild davon.