Gegen 8 Uhr heute morgen allgemeine Aufbruchsstimmung. Eine Radtour ins Umland war angesagt. Diese sollte den ganzen Tag in Anspruch nehmen.
Zunächst staunte ich nicht schlecht als mich der Pick-Up-Service auf dem Gelände mit den Fahrrädern absetzte. War der Guide für den heutigen Ausflug doch mein Schachopponent der letzten Tage. Trotz der gestrigen Niederlage machte er aber einen sehr freundlichen Eindruck.
Zunächst wurden ein paar Manufakturen in der Stadt besichtigt. Darunter eine für Pilze, Matratzen und diverse fischverarbeitende Betriebe. Vor allem Letzteres war schon ganz interessant das einmal hautnah mitzuerleben.
Zunächst werden die Fische gewaschen und ausgenommen. Danach werden diese ca. einen Tag lang in der Sonne getrocknet. Diese können so dann direkt verzehrt werden. Laut Aussage unseres Guides kann man das Produkt auch so auf dem lokalen Markt erwerben.
Ein anderer Teil der Fische wird geräuchert. Das erfolgt mit einer Mischung aus Sägespäne und Asche von verbrannten Kokosnussschalen. In diesem Rauch werden die Fische dann für 2 x 6 Stunden geräuchert.
Neben der Fischmanufaktur war auch ein „Trainingslager“ für Kampfhähne. Diese Wettkämpfe sind sehr populär in Thailand. Ein Einheimischer erzählt mir, dass der aktuelle Champion unter den Hähnen ca. 1 Million Baht wert ist. Das sind ca. 25.000 Euro.
Danach ging es noch zu einem kleinen Tempel weiter, welcher recht hübsch anzusehen war.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause, und diese war bei der brütenden Hitze auch bitter nötig gewesen, ging es weiter zu einem kleinen Museum. Das fand ich äußerst interessant, auch gerade weil unser Guide uns soviel zu den einzelnen Ausstellungsstücken sagen konnte. Alles in allem sehr informativ.
Der letzte Stopp war dann schlussendlich eine kleine lokale Froschfarm.
Am meisten beeindruckt haben mich allerdings die Reisfelder oder vielmehr die Menschen, die diese bestellen. Einige nutzen derzeit schon Maschinen, aber zu einem großen Teil ist das immer noch Handarbeit.
Unterwegs machten wir ebenfalls noch einen kleinen Zwischenstopp in einer örtlichen Whisk(e)ybrennerei. Hier wird das hochprozentige Getränk aus Reis hergestellt, welcher zunächst mit Wasser und Hefe vermengt wird. Dieses Gemisch fermentiert dann zwischen 7 und 10 Tagen in Tonkrügen. Danach wird es destilliert. Die erste Stufe hat einen Alkoholanteil von 80 bis 90 Vol.-%. Sie wird dann wieder zu dem anfänglichen Reisgemisch gegeben, erneut fermentiert und nochmals destilliert. Dieser Prozess wiederholt sich mehrere Male. Der fertige Whisk(e)y wird dann gefiltert und abgefüllt. Er hat ca. 40 Vol.-% Alkohol.
Zum Schluss gab es natürlich noch eine kleine Kostprobe. Das Getränk riecht sehr stark nach Tequila. Geschmacklich erinnert es mehr an Korn als an Whisk(e)y. Das mag wohl an dem verwendeten Reis liegen. Aber ich denke mit etwas Cola ist das Zeug gar nicht so übel. 🙂
PS: Nach übermäßigen Konsum, und da bin ich mir absolut sicher, kommt man den nächsten Tag garantiert nicht mit dem Kopf durch die Tür, da dieser gefühlt 10 mal so groß ist wie normal.