Bilu Kyun – Die Menschenfresserinsel

Heute stand ein ganztägiger Ausflug zu Bilu Kyun, der sogenannten Menschenfresserinsel (Ogre Island), auf dem Programm. Den Trip hatte ich gestern Abend im Hotel gebucht.
Gegen 8 Uhr morgens dann der Startschuss. Nachdem alle Teilnehmer eingesammelt wurden, ging es mit dem Boot auf die Insel. Die Fahrt dauerte ca. 45 Minuten.

Dort angekommen gab es eine große Rundfahrt mit ausführlichen Erläuterungen unseres Guides Herrn Khaing.

Besichtigt wurden eine Vielzahl an Manufakturen, darunter eine für Hüte, Holzwaren, Gummibänder, Kokosmatten, Gehstöcke, kleinen Schultafeln und noch einige mehr.

Es ist schon erstaunlich wie die Menschen, angeblich 200.000, so auf Insel leben. Ein kleines Fenster in eine andere Welt.

Warum das Eiland diesen furchteinflößenden Namen trägt ist mir allerdings immer noch absolut schleierhaft.

Tour ins Umland

Bereits gestern Abend hatte ich ein paar Leute kennengelernt, welche am heutigen Freitag eine Tour mit einem Taxi ins Umland unternehmen wollten. Ich hatte angedeutet, dass ich diesem Plan nicht ganz abgeneigt war.
Die letzten Details wurden dann während des Frühstücks besprochen. Nachdem alles soweit geklärt war wurde ein Taxi samt Fahrer bestellt, welcher uns den ganzen Tag herumchauffieren sollte. Das Wetter sah anfangs nicht so toll aus, es begann bereits zu regnen als wir aufbrachen, aber es sollte dennoch halten und gegen Endes des Tags glücklicherweise aufklaren.

Zuerst ging es nach Mudoon Town. Innerhalb des Ortes gibt es einen großen See, welcher als Trinkwasserreservoir dient. Am Rand befindet sich noch eine stehende Buddha-Statue.

Danach ging es noch zu einem kurzen Abstecher auf einen lokalen Markt.

Dann ging es weiter zum größten liegenden Buddha der Welt Win Sein Taw Ya. Die Straße dorthin ist umsäumt von 500 kleineren Mönch-Statuen. Der große Buddha selbst ist 180 Meter lang sowie 30 Meter hoch und kann ebenfalls von Innen begangen werden. Er verfügt über vier Geschosse. Diese beherbergen viele kleinere Kammern mit Wandbildern und bunt bemalten Statuen und erzählen Geschichten über den Buddhismus. Einige zeigen auch das Leiden in der buddhistischen Hölle und sind schon sehr schräg.

Die letzte Station war dann Kyaikmaraw Town, ein kleiner Ort an dem wir unsere wohlverdiente Mittagspause einlegten und anschließend noch einen Tempel besichtigten. Das Besondere darin ist, das hier ein Buddha in einer europäisch-sitzenden Pose dargestellt wird. Das ist eher unüblich.

Danach ging es wieder zurück in Richtung Mawlamyine. Auf dem Rückweg ließ uns der Fahrer bei der Kyaikthanlan Paya, einer auf einem hohen Berg gelegenen Pagode raus. Diese konnten wir somit auch noch besichtigten. Dort hat man einen sehr schönen Überblick über das Tal und die Stadt.

Anschließend ging es nach der kurzen Aufenthalt an der längsten Stahlbrücke in Myanmar wieder zurück ins Hotel.

Nach dem malerischen Sonnenuntergang genoss ich das Abendessen auf dem nahegelegenen Nachtmarkt.

Nur noch 24 Stunden

Den letzten Tag in Nyaung Shwe nahm ich mir etwas Zeit für die Stadt. So besichtigte ich ein paar kleinere Pagoden im Zentrum und unternahm einen Bummel auf dem lokalen Mingala-Markt. Dort nutzte ich auch die Gelegenheit und deckte mich mit reichlich Proviant für meine bevorstehende Reise nach Mawlamyine ein. Diese sollte schließlich ca. 24 Stunden in Anspruch nehmen.

So gönnte ich mir nach der kleinen Tour durch die Stadt noch ein äußerst köstliches Mahl im Sunmoon, einem unscheinbaren Restaurant in der Nähe meines Hotels. Neben dem Kartoffel-Curry mit Huhn gab es eine Seegrassuppe, einen burmesischen Tomatensalat mit Erdnüssen – sehr lecker – und noch einen kleine mandarinenähnliche Frucht als Dessert. Und das alles für gerade einmal ca. 1,20 Euro! Danach ruhte ich mich noch etwas im Hotel aus.

Gegen 16:40 Uhr stand der Pick-Up-Truck zum Bus nach Bago vor der Tür. Die ca. 25-minütige Fahrt war schon recht anstrengend zumal das Fahrzeug nur über Metallsitze verfügte. Aber es war ja ein Ende in Sicht.
Kurz nach 17 Uhr erreichten wir den Bus. Diesen hatte ich am Tag zuvor gebucht. Es war nur ein lokaler Bus und kein spezieller VIP-Bus für Touristen. Der Preisunterschied betrug schließlich satte 30%. Aber das hatte auch seinen Grund. Das Platzangebot war durchaus etwas spärlich. Und das kann bei einer 11-stündigen Fahrt schon etwas anstrengend sein.

Viel anstrengender empfand ich jedoch das Verhalten der lokalen Mitreisenden. Diese mussten sich nämlich die gesamte Fahrt hinweg ständig übergeben. Reisekrankheit. Das hat man auch nicht alle Tage, dass man im Bus permanent von würg-Geräuschen umgeben ist. Wieder einmal eine spezielle Erfahrung, hatte ich die schwarzen Tüten anfänglich für Müllbeutel gehalten. So kann man sich irren.
Meinem Sitznachbarn ging es wirklich nicht gut. Also trat ich ihm dann letztlich meine Plastikbehältnisse und ein Erfrischungstuch ab. Er hatte diese Utensilien weitaus nötiger als ich.

Gegen 4:30 Uhr morgens erreichten wir dann endlich Bago. Der Schlaf war rar in der letzten Nacht. So fühlte ich mich doch deutlich erschöpft und gerädert. Hinzu kam, dass es wie aus Kübeln goss. Also stellte ich mich erst einmal irgendwo unter. Nach einer knappen halben Stunde war immer noch keine Besserung der Wetterlage ich Sicht. So machte ich mich mit der Unterstützung eines Einheimischen auf in Richtung Bahnhof. Dieser war Gott sei Dank in Laufweite. Dort angekommen wollte ich gleich eine Fahrkarte nach Mawlamyine kaufen. Leider öffnete der Schalter erst um 7:30 Uhr. Also hieß es nun ca. 2 Stunden zu überbrücken. So versuchte ich mich noch etwas auszuruhen und eine Mütze voll Schlaf zu ergattern.

Kurz nach sieben Uhr tat sich dann was am Ticketschalter. Also stellte ich mich in freudiger Erwartung an nur um dann festzustellen, dass ich mich als Ausländer in das Gebäude begeben musste. Ortswechsel.
Drinnen abgekommen wurde ich gebeten Platz zu nehmen und zu warten. Nach ca. einer halben Stunde tat sich zu meinem Erstaunen immer noch nichts. Anscheinend konnte man die speziellen Fahrkarten für die Touristen nicht finden. So wurde ich gebeten mich gegen 8 Uhr wieder einzufinden. Die kurze Pause nutzte ich schließlich für einen Toilettengang.

Nach der erneuten Rückkehr hielt ich dann nach weiteren Minuten des Wartens endlich die Fahrkarte in der Hand. Der Zug fuhr gegen 9 Uhr ab, also noch knappe 40 Minuten. Die würde ich jetzt auch noch überstehen.

Der Zug war dann recht pünktlich. Die eigentliche Fahrt dauerte dann noch einmal ca. 6 ½ Stunden. Währenddessen versuchte ich noch etwas zu schlafen, was, wie ich schon bei der Fahrt nach Yangon erwähnte, auf Grund der Zustände der Gleise nicht ganz so einfach ist. Am Ende der Reise waren sowohl mein Proviant als auch ich selbst recht erschöpft.

In Mawlamyine angekommen teilte ich mir ein Taxi mit einem Niederländer. Er wollte in dasselbe Gästehaus wie ich. Da die Zimmer dort etwas rar waren, teilten wir uns auch gleich eines für die Nacht. Inzwischen war es ca. 17 Uhr. Nach einer kurzen Pause gingen wir noch etwas essen. Dann nur noch Duschen und ab ins Bett. Was für ein Trip.

Puppentheater mal anders

Nach der Tour über den Inle Lake, einer Dusche und einer kurzen Pause in der Lobby des Hotels, entschied ich mich spontan die Aung Puppet Show zu besuchen. Schließlich war das mein letzter Abend in der Stadt und somit die letzte Gelegenheit. Ich hatte das Schild dafür in den vergangenen Tagen mehrfach gesehen und mich schon immer gefragt was es damit auf sich hat.
Da ich meinen Laptop bereits verstaut hatte, fragte ich Els, eine Reisende aus Belgien, ob ich für eine kurze Recherche ihr Tablet benutzen könnte. Kein Problem. Sie entschloss sich kurzfristig meiner ebenfalls anzuschließen.

Die Show war ein Marionettentheater mit traditioneller Musik. Sie umfasste zwölf verschiedene Figuren, die einen klassischen Tanz aufführten. Das ganze dauerte ca. 30 Minuten.
Dabei handelt es sich um ein authentisches Stück burmesischer Kultur, ein Handwerk, welches leider vom Aussterben bedroht ist. Immer weniger Leute widmen sich dieser Kunst, ist es doch ein sehr anstrengendes und kein leichtes Unterfangen die 16 (!) Seile der Marionetten zu kontrollieren. Nur ein wahrer Meister schafft es, die Bewegungen so natürlich aussehen zu lassen. Und Herr Aung verstand sein Handwerk überaus gut.

Früher gab es sogar noch extra Seile für die Augen und die Münder. Somit wirkten die mit viel Liebe zum Detail hergestellten Puppen noch Lebensechter. Die Marionetten wurden und werden von der Familie selbst in Handarbeit hergestellt. Der Eintritt kommt direkt den Aungs zu gute.
Wer also Interesse an einem echten und vor allem authentischen Stück burmesischer Kultur hat und eine lokale Familie beim Bewahren dieser Tradition unterstützen möchte, der sollte die Show unbedingt besuchen.

Tour auf dem Inle Lake

Trotz des gestrigen Besuchs auf dem Ballonfest, hieß es heute morgen früh aufstehen. Es stand eine Bootstour auf dem Inle Lake an.
Durch Zufall hatte ich am Vortag Elodie und Sebastien aus Frankreich wieder getroffen, mit denen ich bereits in Mandaly die Fahrt zu den alten Städten unternommen hatte. Diese suchten noch weitere Mitstreiter für den Ausflug auf dem See. Also lag es nahe sich ihnen anzuschließen.

Zunächst ging es von von Nyaung Shwe wieder auf den Inle Lake. Dort posten die Fischer extra für die Touristen.

Unterwegs konnte man noch etwas die Landschaft und die Gebäude auf dem See genießen.

Danach wurden verschiedene Manufakturen besichtigt. Darunter eine Silberschmiede, in der Schmuck hergestellt wird. Die Spezialitäten waren hier verschiedene Ketten und kleine bewegliche Fische aus dem besagten Edelmetall.
Die Tour führte unter Anderem weiter zu einer Holzschnitzerei, eine kleine Manufaktur für Zigarren und diverse, überteuerte Souvenirshops für Touristen.

Am meisten hat mich aber eine kleine Weberei beeindruckt. Hier werden Seide und Lotus verarbeitet. So sitzt eine Frau den ganzen Tag über da, zerkleinert Äste des Lotusstrauchs und entfernt den darin enthaltenen dünnen Faden. Diesen rollt sie dann zu einer Art Garn. Davon schafft sie ca. 15 bis 20 Meter am Tag. Das so gewonnene Ausgangsmaterial wird dann gewaschen und weiterverarbeitet. Dabei ist alles Handarbeit.

Die Leute, die die Webstühle bedienen, haben jedoch meinen größten Respekt. Je komplexer das Muster, desto komplexer die Bewegungsabläufe. So befinden sich unten am Webstuhl mehrere Pedale, wie bei einer Orgel. Je nach Muster müssen diese in einer ganz bestimmten Reihenfolge betätigt werden. Kommen dann noch mehrere unterschiedliche Farben dazu, wird es ganz verrückt. So sah ich beispielsweise einen Mann, der mit mehreren Spindeln gleichzeitig hantierte und dabei so virtuos die Pedale bediente wie ein Pianist die Klaviatur eines Flügels. Beeindruckend. Man muss sich dabei die ganze Zeit auf das Äußerste konzentrieren. Macht er zwischendurch einen Fehler, so kann das gewebte Tuch unter Umständen nicht mehr verwendet werden.

Gegen Mittag stoppen wir an einem total überteuerten Restaurant auf dem See. Na ja, das gehört halt auch mit dazu. Danach ging es weiter zu einem kleinen Tempel, welcher von einem lokalen Markt umsäumt war. Gleich daneben lag ein prachtvolles Schiff, vermutlich für Paraden oder andere Zeremonien bestimmt.

Der letzte Stopp war das Nga Phe Kyaung Kloster. Hier sollten die berühmten springenden Katzen zu finden sein. Daher auch der Spitzname Jumping Cat Monastery. Zu der allgemeinen Enttäuschung gab es diese Katzen dort nicht mehr. Der Mönch der sich dafür verantwortlich zeichnete, hatte das Kloster verlassen. Nun gab es keinen mehr, der in der Lage war die Katzen zu dressieren. Also war nur ein kurzer Rundgang in der Anlage angesagt. Dann ging es wieder zurück nach Nyaung Shwe.

In Deckung!

Der heutige Montag wurde hauptsächlich darauf verwendet um etwas entspannen und sich von den Strapazen der letzten Tage zu erholen. Auch nutzte ich die Zeit um noch ein paar Dinge für die weitere Reise zu organisieren.
Mit Malin vom Trek, mit dem ich mir ein Zimmer teilte, ging ich dann schließlich noch was essen. Abends machte sich unsere gesamte Truppe, mit Ausnahme der Franzosen, auf zum Feuerballonfest nach Taunggyi. Zuvor hatten wir noch andere Reisende kennengelernt. So waren wir nun zu siebt.

Das Fest ist ein Wettkampf verschiedener Dörfer und dauert eine Woche. Während der Abendstunden werden zunächst mit Kerzen geschmückte Ballons in den Himmel entsandt. Danach folgen die mit den Feuerwerken. Dabei sind die Raketen allerdings auf den Boden gerichtet.
Vor dem Start des Ballons wird eine Zündschnur angesteckt. Dann wird das mit heißer Luft gefüllte Gefährt gen Himmel entlassen. Alsbald beginnt dann das Spektakel und die Raketen zünden – in Richtung Boden und damit auch in Richtung der Zuschauer! Regel Nummer eins: wenn die Leute um dich herum anfangen zu rennen, renne einfach mit.
Schön anzusehen ist das Feuerwerk ja, aber es ist nicht ganz ungefährlich. Allein dieses Jahr sind wohl sechs oder sieben Leute dabei ums Leben gekommen.

Das Entsenden der Ballons ist, wie bereits erwähnt, ein Wettstreit, den das Dorf mit dem schönsten schließlich gewinnt. Die Leute stecken da echt ihr Herzblut rein und arbeiten mehrere Monate an einem Ballon. Schade, dass es nach wenigen Minuten damit auch schon wieder vorbei ist. Wobei schon anzuschauen ist es alle Mal, vor allem wenn sich der Ballon in einer sicheren Höhe befindet. Dann regnet das Feuerwerk wie bunte Tropfen zu Boden.
Und voll war es. Die Leute strömen aus allen Teilen des Landes dorthin um sich das Festival und die Feuerballons anzuschauen. Das ist die Attraktion des Jahres.

Neben den Feuerwerken gab es noch jede Menge anderer Sachen auf dem Fest zu entdecken. Das ganze erinnert an einen großen Jahrmarkt bzw. Rummel. Neben unzähligen Essensständen gab es ebenfalls eine Vielzahl an kleineren und größeren Glücksspielen. Auch das erinnert stark an Deutschland. Zudem gab es auch noch ein paar Fahrgeschäfte, darunter Riesenräder und Piratenschaukeln sowie ein paar kleinere Karussells. Zu guter Letzt durften auch ein paar Bühnen mit Live-Musik nicht fehlen.

In einer kleinen Gasse in der Nähe mehrerer Stände für Klamotten, saßen ein paar Künstler. Diese zauberten unentwegt mit sehr interessanten Techniken neue Werke. Und das bei dem ganzen Chaos umher. Das Schaffen lud zum Verweilen und Staunen ein. Am Ende kaufte ich mir als kleines Andenken sogar noch eines der Werke.
Gegen 24 Uhr ging es dann mit dem Minivan wieder zurück nach Nyaung Shwe. Was für ein anstrengender Abend.

Fazit zum Trek

Da wir so zufrieden waren, gaben wir am Ende des Treks sowohl unserem Guide als auch dem Koch, er musste uns schon vorher verlassen, jeweils ca. 9.500 Kyat Trinkgeld. Beide waren nach der Übergabe des Geldes sichtlich ergriffen. Aber das hatten sie sich wirklich verdient. Vor allem der Koch, war das Essen auf der Tour doch um ein Vielfaches besser als in den meisten Restaurants in denen ich bis dato gegessen hatte. Was er da gezaubert hat, war einfach köstlich. Und man muss bedenken, er hat nur einen Topf, einen Wok und eine Feuerstelle!

Rückblickend kann ich sagen, dass der Trek mit Abstand zu den schönsten Erlebnissen in Myanmar gehört. Das lag zum Einen an unserem großartigen Guide, dem phantastischen Koch und der super Gruppe. Wir haben uns auf Anhieb alle sehr gut verstanden. Die Atmosphäre war stets ausgelassen, vor allen bei den obligatorischen, allabendlichen Kartenrunden. Zu guter Letzt hatten wir auch richtig Glück mit dem Wetter. Kein Regen während der gesamten Tour. Der kann einem nämlich den Spaß an der Sache gehörig verderben.

Den Trek kann ich zumindest uneingeschränkt empfehlen. Man sollte auch meiner Meinung nach wenn möglich die drei Tage nehmen. Bucht man nämlich nur Zwei, so wird man mit dem Auto zu einem Bergdorf gefahren und startet von dort aus. Das hat m.E. den Nachteil, dass man die ganze grandiose Landschaft des ersten Tages verpasst. Und das ist schließlich der Hauptgrund für so ein Unterfangen.

Ankunft am Inle Lake

Heute stand der dritte und leider schon letzte Tag des Treks an, welcher bereits gegen 6 Uhr morgens begann. Nach einem super Frühstück, es gab Pfannenkuchen, frittierte Bananen und total leckere Sesamkekse, schnell noch ein Gruppenfoto.

Dann ging es auch schon los. Es war so früh, dass sich noch nicht einmal der Nebel über den Bergen gelichtet hatte. Aber was nimmt man nicht alles in Kauf.

Der letzte Tag war der anstrengendste von allen. Weniger auf Grund der zu überwindenden Distanz als viel mehr auf Grund des Geländes. So ging es über mehrere Stunden durch schmale Passagen sowie über Stock und Stein bergab. Das zehrte schon ganz schön an der Kondition.
Ebenfalls war die finale Etappe sehr überfüllt, hatten wir am ersten Tag auf Grund einer alternativen Route gar keine anderen und am zweiten nur vereinzelt Leute getroffen. Das drückte schon etwas auf die Stimmung. Gegen Ende wurde es richtig voll, da auf dieser Strecke alle Gruppen in Richtung Inle Lake zusammentreffen.

Nach der Ankunft nahe des Sees, wurde erstmal eine Mittagspause eingelegt. Schließlich ging es mit einem Boot nach Nyaung Shwe weiter. Während der 1-stündigen Fahrt konnte man schon einen ersten Eindruck von der Umgebung und den Ausmaßen des Sees gewinnen.

Im Ort angekommen, wollten wir dann so schnell wie möglich in unser Hotel, welches wir schon vorab gebucht hatten. Der große Rucksack wurde bereits mit einem Auto dorthin transportiert. Nach dem Check-In hatten wir alle nur ein Ziel: eine lange, ausgiebige und heiße Dusche!

Trek Kalaw – Inle, Tag 2

Der zweite Tag des Treks begann so wie der erste aufgehört hatte. Mit einem üppigen Mahl. So war das ausgiebige Frühstück die Grundlage für die nächtsen Etappen unserer Wanderung.
Der Ablauf glich im Wesentlichen dem des ersten Tages. Zunächst hieß es mit kleineren Erholungspausen ein paar Stunden Fußmarsch. Dann wieder Mittagspause in einem Bergdorf. Schließlich ging es wieder weiter. Zwischendurch konnte man immer wieder die wunderschöne und vielfältige Landschaft genießen.

Unser Guide erzählte uns sehr viel zu den Pflanzen und wofür sie Anwendung finden. Immer mal wieder ging er in das Gebüsch und brachte uns etwas Essbares mit, was wir interessiert und erstaunt probierten.
Auf dem Weg konnten wir auch viele Chili-, Sesam- und Reisplantagen sehen. Zumindest Sesam hatte ich bis dato nur als die kleinen, ockerfarbenen Körner gekannt. Auch ließ ich es mir nicht nehmen mal eine frische Chili direkt vom Feld zu probieren. Das ist schon etwas anderes als das Zeug aus den deutschen Supermärkten.

Gegen Nachmittag zogen dann dichte Wolken auf. Unser Guide meinte es könnte eventuell Regen geben. Also zogen wir das Tempo gehörig an. Das Letzte was wir wollten war nass zu werden. Das Schlimme daran ist, dass man die Sachen während der Tour nämlich einfach nicht mehr trocken bekommt.
So erreichten wir unseren zweiten Stopp für die Nacht, wieder ein Bergdorf, bereits am Nachmittag. Alle waren auf Grund des hohen Tempos ganz schön groggy, hatten wir auf der letzten Etappe kaum Pausen eingelegt um Zeit zu sparen. Und natürlich blieb der Regen aus.

Das Abendessen war wieder mal ein Genuss! Diesmal gab es ein Chicken-Curry mit dem unterwegs gesehenen Bergreis. Dieser steht im Gegensatz zum Herkömmlichen nicht im Wasser. Es ist etwas dunkler, gräulicher sowie viel aromatischer und kräftiger. Dazu gab es wieder diverses Gemüse und die süchtig machenden Snacks. Diesmal hatten mir es vor allem ein paar Erdnussbonbons angetan.
Nach dem Essen spielten wir wieder reichlich Karten.

Unser Nachtlager wurde wieder in einem großen Haus aufgeschlagen. Diesmal gab es sogar Matratzen. Was für ein Luxus. Allerdings war das Klo diesmal einfach schrecklich, so dass ich die Natur vorzog. Das war in jedem Fall hygienischer.

Trek Kalaw – Inle, Tag 1

Nun war es endlich soweit. Die Unternehmung, auf die ich mich bis dato am meisten gefreut hatte, begann heute morgen gegen 8 Uhr. Die 3-tätige Trekking-Tour von Kalaw zum Inle Lake.
Nach einem kurzen Bummel über den nur einmal die Woche stattfindenden Markt, ging es schließlich los. Zunächst machten wir uns auf den Weg stadtauswärts vorbei am örtlichen Bahnhof. Dann weiter Richtung Südosten.

Gegen 12 Uhr dann Mittagspause in einem kleinen Bergdorf. Es gab Nudelsuppe mit Gemüse. Alles in allem war diese ganz OK.
Nach ein paar weiteren Stunden Fußmarsch konnten wir dann endlich den wundervollen Ausblick von der Bergen und die fantastische Landschaft genießen. Einfach ein Traum.

Unterwegs mussten wir leider noch einen Kollateralschaden vermelden. Malin verlor irgendwo seine Kamera. Trotz einer fast 1-stündigen Suche konnten wir sie leider nicht mehr wieder finden.

Den ersten Abend verbrachten wir in einem der lokalen Bergdörfer in einem Haus einer örtlichen Familie. Alles war recht simpel, aber das war uns allen im Vorlfeld klar. Zumindest das Klo war noch ganz OK.

Das Abendessen war dann ein Genuss. Es gab ein Fisch-Curry mit Reis und allerlei verschiedenem und unbekanntem Gemüse. Dazu wurden später noch unterschiedliche, frittierte Snacks aus Reis- und Bohnenmehl kredenzt. Alles in allem sehr üppig und sehr lecker. Das hatte ich auf dem Trek nicht erwartet: Essen in Restaurant-Qualität.

Gegen 18 Uhr war es dann schon dunkel. Ins Bett konnte man um diese Zeit noch nicht. Also hieß es Zeit überbrücken. Und das macht man am besten mit Kartenspielen. Unser liebenswerter Guide hatte uns sogar extra auf unsere Nachfrage hin ein Kartenspiel aus dem lokalen Shop gekauft. Sehr aufmerksam.
Malin war für Freiwilligenarbeit für längere Zeit in Laos unterwegs. Dort hatte er viele neue Kartenspiele gelernt, mein Favorit an dieser Stelle ist übrigens Yaniv, die er uns zunächst erklärte und wir dann schließlich den ganzen Abend über spielten. Sogar unser Guide, der Koch und ein paar Einheimische schlossen sich uns an. Ein sehr schöner Ausklang eines ebenfalls sehr schönen ersten Tages. Das machte definitiv Lust auf mehr.

Dann hieß es unser Nachtquartier beziehen. Die Betten bestanden aus auf den Boden gelegten Decken. Kopfkissen gab es zum Glück auch. Ich war sehr gespannt auf die erste Nacht, sollte es recht kühl werden, um die 12° Grad Celsius. Aber an weiteren Decken mangelte es nicht. Und diese waren zum Glück sehr, sehr warm.