Die letzten Tage in Mawlamyine waren so ereignisreich, dass ich noch keine Gelegenheit hatte mir die Kha Yon Cave anzuschauen. Das wollte ich unbedingt noch vor meiner Abreise. Da ich noch genug Zeit vor der Fahrt nach Hpa An hatte, die Busse dorthin fahren stündlich, entschied ich mich für den kurzen Ausflug am Vormittag. Gegen 9 Uhr ging es dann mit einem Motorradtaxi los. Helmut schloss sich meiner auch mit an. So hatte ich gleich noch etwas Gesellschaft.
Die Höhle ist umsäumt von mehreren Mönch-Statuen. Vor den Eingang treiben sich auch wieder jede Menge Affen herum. Die Einheimischen machen sich daraus auch gern einen Spaß und locken diese mit Bananen an. Man kann die Affen auch selbst damit füttern.
Die Kaverne selbst hatte ich mir ehrlich gesagt jedoch etwas beeindruckender vorgestellt. Von den enthaltenen Wandmalereien habe ich leider nichts gesehen. Aber macht euch selbst ein Bild davon.
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Wider der Schwerkraft
Der heutige Tag entwickelte sich wieder einmal etwas anders als geplant. Ursprünglich wollte ich am Vormittag zur Kha Yon Cave und nachmittags dann weiter zur Nwa La Pot Pagode auf dem Gipfel eines Berges.
Gestern Abend hatte ich schon Lea und Sam aus der Schweiz kennengelernt, die sich eventuell meines Vorhabens anschließen wollten. Während des Frühstücks trafen wir dann noch auf Helmut aus Deutschland. Da Lea und Sam Mawlamyine heute schon verlassen mussten, wollten Sie zuerst zur Pagode, Helmut und ich zur Höhle.
Nach einem kurzen Gespräch mit den Fahrern der Motorradtaxis schien es besser ebenfalls zuerst zur Pagode zu fahren und dann weiter zur Höhle. Also schlossen wir vier uns zusammen und machten uns gemeinsam auf den Weg.
Nach einer kurzen Fahrt mit dem Pick-Up-Bus erreichten wir den Fuß des Berges. Nun war Warten angesagt. Der dortige Truck fuhr nämlich erst dann zum Gipfel wenn genug Leute anwesend waren. Nach einer knappen Stunde war es dann endlich soweit.
Dabei hatten wir noch Glück. Als wir in einem kleinen Restaurant saßen, uns unterhielten und die Zeit verstrich, sah ich ein paar Leute, welche die gestrige Tour zu Bilu Kyun mitgemacht hatten. Nach einer kurzen Begrüßung sagten Sie mir, dass sie heute morgen über zwei Stunden warten mussten bis genug Leute für den Truck da waren. Da waren wir mit unseren 50 Minuten gut bedient.
Die Aussicht von Oben war mal wieder sehr schön. Nach einer knappen Stunden ging es dann allerdings schon wieder zurück.
Wieder in Mawlamyine angekommen gingen wir zu dem Inder, welchen ich auf Empfehlung schon vorher für mich entdeckt hatte. Das Essen war mal wieder super. Diesel gönnte ich mir einen gegrillten, süß abgeschmeckten Fisch mit einen phantastischen Topping aus karamellisierten Zwiebeln, Knoblauch, Paprika, Tomaten und allerhand Gewürzen. Dazu gab es wieder jede Menge Beilagen. Einfach unfassbar lecker!
Bilu Kyun – Die Menschenfresserinsel
Heute stand ein ganztägiger Ausflug zu Bilu Kyun, der sogenannten Menschenfresserinsel (Ogre Island), auf dem Programm. Den Trip hatte ich gestern Abend im Hotel gebucht.
Gegen 8 Uhr morgens dann der Startschuss. Nachdem alle Teilnehmer eingesammelt wurden, ging es mit dem Boot auf die Insel. Die Fahrt dauerte ca. 45 Minuten.
Dort angekommen gab es eine große Rundfahrt mit ausführlichen Erläuterungen unseres Guides Herrn Khaing.
Besichtigt wurden eine Vielzahl an Manufakturen, darunter eine für Hüte, Holzwaren, Gummibänder, Kokosmatten, Gehstöcke, kleinen Schultafeln und noch einige mehr.
Es ist schon erstaunlich wie die Menschen, angeblich 200.000, so auf Insel leben. Ein kleines Fenster in eine andere Welt.
Warum das Eiland diesen furchteinflößenden Namen trägt ist mir allerdings immer noch absolut schleierhaft.
Tour ins Umland
Bereits gestern Abend hatte ich ein paar Leute kennengelernt, welche am heutigen Freitag eine Tour mit einem Taxi ins Umland unternehmen wollten. Ich hatte angedeutet, dass ich diesem Plan nicht ganz abgeneigt war.
Die letzten Details wurden dann während des Frühstücks besprochen. Nachdem alles soweit geklärt war wurde ein Taxi samt Fahrer bestellt, welcher uns den ganzen Tag herumchauffieren sollte. Das Wetter sah anfangs nicht so toll aus, es begann bereits zu regnen als wir aufbrachen, aber es sollte dennoch halten und gegen Endes des Tags glücklicherweise aufklaren.
Zuerst ging es nach Mudoon Town. Innerhalb des Ortes gibt es einen großen See, welcher als Trinkwasserreservoir dient. Am Rand befindet sich noch eine stehende Buddha-Statue.
Danach ging es noch zu einem kurzen Abstecher auf einen lokalen Markt.
Dann ging es weiter zum größten liegenden Buddha der Welt Win Sein Taw Ya. Die Straße dorthin ist umsäumt von 500 kleineren Mönch-Statuen. Der große Buddha selbst ist 180 Meter lang sowie 30 Meter hoch und kann ebenfalls von Innen begangen werden. Er verfügt über vier Geschosse. Diese beherbergen viele kleinere Kammern mit Wandbildern und bunt bemalten Statuen und erzählen Geschichten über den Buddhismus. Einige zeigen auch das Leiden in der buddhistischen Hölle und sind schon sehr schräg.
Die letzte Station war dann Kyaikmaraw Town, ein kleiner Ort an dem wir unsere wohlverdiente Mittagspause einlegten und anschließend noch einen Tempel besichtigten. Das Besondere darin ist, das hier ein Buddha in einer europäisch-sitzenden Pose dargestellt wird. Das ist eher unüblich.
Danach ging es wieder zurück in Richtung Mawlamyine. Auf dem Rückweg ließ uns der Fahrer bei der Kyaikthanlan Paya, einer auf einem hohen Berg gelegenen Pagode raus. Diese konnten wir somit auch noch besichtigten. Dort hat man einen sehr schönen Überblick über das Tal und die Stadt.
Anschließend ging es nach der kurzen Aufenthalt an der längsten Stahlbrücke in Myanmar wieder zurück ins Hotel.
Nach dem malerischen Sonnenuntergang genoss ich das Abendessen auf dem nahegelegenen Nachtmarkt.
Nur noch 24 Stunden
Den letzten Tag in Nyaung Shwe nahm ich mir etwas Zeit für die Stadt. So besichtigte ich ein paar kleinere Pagoden im Zentrum und unternahm einen Bummel auf dem lokalen Mingala-Markt. Dort nutzte ich auch die Gelegenheit und deckte mich mit reichlich Proviant für meine bevorstehende Reise nach Mawlamyine ein. Diese sollte schließlich ca. 24 Stunden in Anspruch nehmen.
So gönnte ich mir nach der kleinen Tour durch die Stadt noch ein äußerst köstliches Mahl im Sunmoon, einem unscheinbaren Restaurant in der Nähe meines Hotels. Neben dem Kartoffel-Curry mit Huhn gab es eine Seegrassuppe, einen burmesischen Tomatensalat mit Erdnüssen – sehr lecker – und noch einen kleine mandarinenähnliche Frucht als Dessert. Und das alles für gerade einmal ca. 1,20 Euro! Danach ruhte ich mich noch etwas im Hotel aus.
Gegen 16:40 Uhr stand der Pick-Up-Truck zum Bus nach Bago vor der Tür. Die ca. 25-minütige Fahrt war schon recht anstrengend zumal das Fahrzeug nur über Metallsitze verfügte. Aber es war ja ein Ende in Sicht.
Kurz nach 17 Uhr erreichten wir den Bus. Diesen hatte ich am Tag zuvor gebucht. Es war nur ein lokaler Bus und kein spezieller VIP-Bus für Touristen. Der Preisunterschied betrug schließlich satte 30%. Aber das hatte auch seinen Grund. Das Platzangebot war durchaus etwas spärlich. Und das kann bei einer 11-stündigen Fahrt schon etwas anstrengend sein.
Viel anstrengender empfand ich jedoch das Verhalten der lokalen Mitreisenden. Diese mussten sich nämlich die gesamte Fahrt hinweg ständig übergeben. Reisekrankheit. Das hat man auch nicht alle Tage, dass man im Bus permanent von würg-Geräuschen umgeben ist. Wieder einmal eine spezielle Erfahrung, hatte ich die schwarzen Tüten anfänglich für Müllbeutel gehalten. So kann man sich irren.
Meinem Sitznachbarn ging es wirklich nicht gut. Also trat ich ihm dann letztlich meine Plastikbehältnisse und ein Erfrischungstuch ab. Er hatte diese Utensilien weitaus nötiger als ich.
Gegen 4:30 Uhr morgens erreichten wir dann endlich Bago. Der Schlaf war rar in der letzten Nacht. So fühlte ich mich doch deutlich erschöpft und gerädert. Hinzu kam, dass es wie aus Kübeln goss. Also stellte ich mich erst einmal irgendwo unter. Nach einer knappen halben Stunde war immer noch keine Besserung der Wetterlage ich Sicht. So machte ich mich mit der Unterstützung eines Einheimischen auf in Richtung Bahnhof. Dieser war Gott sei Dank in Laufweite. Dort angekommen wollte ich gleich eine Fahrkarte nach Mawlamyine kaufen. Leider öffnete der Schalter erst um 7:30 Uhr. Also hieß es nun ca. 2 Stunden zu überbrücken. So versuchte ich mich noch etwas auszuruhen und eine Mütze voll Schlaf zu ergattern.
Kurz nach sieben Uhr tat sich dann was am Ticketschalter. Also stellte ich mich in freudiger Erwartung an nur um dann festzustellen, dass ich mich als Ausländer in das Gebäude begeben musste. Ortswechsel.
Drinnen abgekommen wurde ich gebeten Platz zu nehmen und zu warten. Nach ca. einer halben Stunde tat sich zu meinem Erstaunen immer noch nichts. Anscheinend konnte man die speziellen Fahrkarten für die Touristen nicht finden. So wurde ich gebeten mich gegen 8 Uhr wieder einzufinden. Die kurze Pause nutzte ich schließlich für einen Toilettengang.
Nach der erneuten Rückkehr hielt ich dann nach weiteren Minuten des Wartens endlich die Fahrkarte in der Hand. Der Zug fuhr gegen 9 Uhr ab, also noch knappe 40 Minuten. Die würde ich jetzt auch noch überstehen.
Der Zug war dann recht pünktlich. Die eigentliche Fahrt dauerte dann noch einmal ca. 6 ½ Stunden. Währenddessen versuchte ich noch etwas zu schlafen, was, wie ich schon bei der Fahrt nach Yangon erwähnte, auf Grund der Zustände der Gleise nicht ganz so einfach ist. Am Ende der Reise waren sowohl mein Proviant als auch ich selbst recht erschöpft.
In Mawlamyine angekommen teilte ich mir ein Taxi mit einem Niederländer. Er wollte in dasselbe Gästehaus wie ich. Da die Zimmer dort etwas rar waren, teilten wir uns auch gleich eines für die Nacht. Inzwischen war es ca. 17 Uhr. Nach einer kurzen Pause gingen wir noch etwas essen. Dann nur noch Duschen und ab ins Bett. Was für ein Trip.